Südafrika – Kapstadt

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Da es in Gansbaai keine Haitour geben sollte, entschieden wir uns direkt nach Kapstadt durchzufahren um eventuell nochmal zurück zu kehren; was wir aber nicht taten.
So kamen wir recht früh in Kapstadt an, was auch von bescheidenem Wetter umgeben war. Dies sollte sich aber in den nächsten Tagen deutlich bessern. Da wir tatsächlich nur noch hier bleiben, fasse ich jetzt alles in einem Beitrag zusammen.

Nach langem hin und her fanden wir auch hier endlich eine Unterkunft – Tom’s Guest House. Eigentlich wird es von einem deutschen Schwulen-Pärchen geleitet, die aber gerade in Urlaub waren. Die Urlaubsvertretung übernahm Pauline aus Dresden, die zuvor hier ihr Praktikum absolvierte. Dazu kamen noch zwei weitere Praktikantinnen, die schon etwas länger hier waren. So hatten die Mädels das Haus für sich und wenn sie abends in ihre Unterkunft rüber gingen, hatten wir das Haus für uns. Perfekt!
Dazu kam, dass Pauline und ich sofort ein Herz und eine Seele waren 🙂
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Der nächste Tag weckte uns mit herrlichem Wetter. Eigentlich ein Tag für den Table Mountain, aber wir pokerten und setzten auf Kap!
Also raus der Stadt zum Chapmans Peak Drive.
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Recht zügig waren wir am Cape of good hope.
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Und gleich darauf am Cape Point.
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Das Kap ist in echt wirklich riesig und es ist ein erhabenes Gefühl dort zu stehen. Der kleine Leuchtturm da ganz vorne ist 80 m über dem Meer.
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Berlin ist von hier aus nicht gerade um die Ecke 😉
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Wir sind das Kap ganz bis nach vorne gewandert. Zuletzt war Papa 2007 nur bis zum Parkplatz weil es so gestürmt hat. Heute war ein tolles Wetter und so war es zwar ein anstrengender aber lohnenswerter Marsch.
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Auf dem Rückweg nach Kapstadt sahen wir in Simonstown exakt einen Pinguin. Mehr waren nicht da.
Am Abend waren wir an der V&A Waterfront.
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Wie gesagt: Abends hatten wir die Bude für uns und so konnte ich mich richtig austoben 🙂
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Mama wollte eigentlich auf gar keinen Fall in ein Township. So haben wir das SoWeTo in Johannesburg auch ausgelassen. Hier ergab es sich aber, dass die Mädels die Maids freitags immer nach Hause fuhren um dann die Töchter in Deutsch zu unterrichten. Die beiden Betreiber hatten viele Spenden gesammelt und dafür gesorgt, dass es den Familien der Maids etwas besser ging. So hatte eine auch ein Steinhaus.
Papa hielt es für eine gute Idee, dass Mama auf diese Weise ins Township käme, so dass sie sich nicht als ‚reiche Touristin‘ fühlte, sondern dort mit half Deutsch zu unterrichten.
Gesagt, getan. Heute ging es ins Township. Wir brachten erst eine Maid nach Hause, die uns auch einlud ihr Heim zu betreten. Es war eine echte Blechhütte, aber ausgestattet mit Fernseher und vielen Boxen für ihre Anlage, weil sie es gerne laut mag – wie sie selbst sagte ;). Vor der Hütte stand auch ein Auto.
Von da aus brachten wir die zweite Maid nach Hause und luden dafür ihre Tochter plus Freundin wieder ein.
Weiter ging’s zum dritten Stopp, wo auch der Unterricht stattfinden sollte. Hier war noch ein Mädel, die dem Unterricht beiwohnte. Während Mama also unterrichtete, saß ich mit Papa draußen bei den Frauen, die sich gerade ‚A long way to freedom‘, ein Film über Nelson Mandela (hier ein Halbgott), anschauten. Papa hatte alle Hände voll zu tun mich davon abzuhalten mir irgendetwas in den Mund zu stecken. Zu allem Überfluss hatte ich mich auch noch komplett eingepischert, sodass der liebe Papa mich einmal neu einkleiden musste. Die schwarzen Mamas waren total begeistert von mir und reichten mich durch.
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Ein kleiner Junge war auch noch da, der mit mir alle seine Spielsachen austauschte – unter anderem ein stark angekauter Stift. Ich hatte einen riesen Spaß dort, meinem Papa stand aber der Schweiß auf der Stirn :).
Als Mama endlich aus dem Unterricht kam, musste ihr Papa gestehen, dass ich nahezu alles mal angefasst hatte, was er nicht hätte verhindern können.
Mama nahm es locker und war völlig gelöst. Im Auto allerdings wurde ich einmal komplett desinfiziert! Als Mama damit gerade fertig war, riss eine der schwarzen Mamas nochmal meine Tür auf: „Max! Good bye, cute baby.“ und drückte mir nochmal die Hände. Mama war es einerseits peinlich, dass der Desinfektionsgeruch deutlich zu vernehmen war, andererseits war sie genervt, weil sie nun die ganze Prozedur wieder von vorne durchhecheln musste :).
Wir brachten noch das erste Mädel nach Hause und fuhren von dort aus zum Weingut Groote Constantia, wo wir bei einem Thai aßen.
In der nahenden Dunkelheit entschieden wir uns für einen Kurztripp auf den Signal Hill ohne große Erwartungen zu haben. Doch der Ausblick war wunderschön.
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Pauline hatte sich angeboten als Babysitterin zu fungieren, wenn Mama und Papa abends mal ausgehen wollten. Das taten sie auch heute. Als ich schlief, gingen sie raus auf die Long Street und durchstreiften ein paar der Kneipen. Leider war heute nur wirklich Live-Musik bei Mama Afrika zu finden und so blieben sie dort noch ein Weilchen.
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Wieder zu Hause angekommen erkannten sie, dass Pauline mich wieder zu beruhigen versuchte, weil ich anscheinend wach wurde. Zwei neue Gäste waren angekommen und wollten sofort Fußball-WM schauen. Bei einem Tor schrie eine so laut, dass ich aus meinem Schlaf gerissen wurde. Aber Pauline hatte alles im Griff. Als ich zunächst nicht weiter schlafen wollte, nahm sie mich aus meinem Bettchen und wir skypten zusammen mit ihrem Freund in Deutschland, der ihr auch noch ein paar nützliche Tipps zum einschlummern gab. Als dann noch Mama wieder da war, fiel ich auch direkt ins Land der Träume zurück.

Nächster Morgen. Heute sollte es dann doch der Table Mountain sein.
Da ich nach dem Frühstück gerne noch ein Nickerchen halte, fuhren wir erst wieder nach Simonstown und dieses Mal gab es auch Pinguine zu sehen.
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Danach rauf auf den Table Mountain, wo wir mit einer Seilbahn bis auf das höchste Plateau gebracht wurden. Von hier oben war die Aussicht auch nicht sooo schlecht ;).
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In dem Restaurant dort oben hatten wir das teuerste und zugleich schlechteste Essen unserer gesamten Reise. Also nehmt was mit, wenn ihr auch mal da hoch wollt. Trotzdem ist es sehr schön und wir sahen sogar wieder Dassies.

Nur um einen Haken dran zu machen, besuchten wir dann das Castle of Good Hope, das älteste Kolonialgebäude in Südafrika. Dieses war bereits geschlossen, was aber nicht schlimm war ;).
Gegen Abend riss mich der Schlaf wieder in seine Fänge und so cruisten Mama und Papa noch was an den Stränden vorbei und fuhren dann zum Hafen, wo die beiden über die Steine kletterten um den Sonnenuntergang zu betrachten.
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Wieder im Hotel, flogen die anderen Gäste samt den Mädels aus um an der Waterfront im ‚Mitchell’s‘ das Spiel Deutschland gegen Ghana beim Public Viewing zu sehen.
Papa fuhr in ein 7eleven um Snacks zu kaufen und so fletzten sich Papa und Mama vor dem Fernseher und schauten das Spiel.

Am letzten Tag dann bot uns Pauline an das Zimmer noch bis zum Abend behalten zu können, für den halben Preis.
Wir brauchten noch ein paar Souvenirs und was lag da näher als zur Waterfront zu fahren!? Dort haben wir sogar noch eine Bootsfahrt gemacht.
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Vom Boot aus sah man nochmal den Signal Hill (links) und den Lions Head (rechts), in der Mitte liegt der Table Mountain.
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Im Anschluss setzten wir uns ins ‚Mitchell’s‘, wo eine tolle Band spielte.

Jetzt hieß es Abschied nehmen von einem sehr vielfältigen Land und zuletzt einer sehr schönen Stadt. Selbst Mama, die keine Städte mag, sagt es ist die schönste Stadt, die sie kennt. Und das Land hat uns alle umgehauen; nicht zuletzt wegen der traumhaften Hochzeit.
Papa hat vor mit mir später nochmal genau diese Reise zu machen – na, da bin ich ja mal gespannt!
So jetzt aber weg. Alles packen, einladen und auf zum Flughafen. Auf der Fahrt dorthin will Papa seine Brille aufsetzen. Keine Brille da! Also wieder Pauline angerufen, die sie dann unterm Bett fand. Ups, ich hab mir so ne Mühe gegeben sie so zu verstecken, dass sie nicht wieder auftaucht – während Mama und Papa gepackt haben :).
Trotz des kleinen Schlenkers waren wir pünktlich am Flughafen und konnten den Wagen nochmal volltanken. Es waren 5419.9 km die wir gefahren sind!
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Nicht schlecht für so einen kleinen Knirps wie mich 🙂
Und was habe ich alles erlebt!? Unglaublich. So viel, dass wir alle lange brauchen werden um das alles zu verarbeiten.
Es war eine sehr spannende und aufregende Reise mit so vielen Eindrücken, die euch meine Eltern sicher bald mal komplett als Fotos und Videos zeigen werden!

Ein Kommentar zu “Südafrika – Kapstadt

  1. Wir freuen uns darauf, wirklich in Ruhe und mit viel Zeit Eure Photos und Videos zu sehen und einen kleinen Eindruck von diesem scheinbar faszinierenden Land mit seinen lieben Menschen und seinen zauberhaften Landschaften zu erhalten. Der Reisebericht ist richtig spannend und eindrucksvoll geschrieben. Die wundervolle Atmosphäre am Tag der Hochzeit konnten wir gut nachempfinden. Übrigens – die Lust zum Herumklettern hat Deine Mama auf jeden Fall von der Oma geerbt! Der Opa regt sich da schon mal auf … Aber unsere dringende Empfehlung – bei der nächsten Reise nach Südafrika – bitte den Horrortrip weglassen! Ansonsten – Hut ab vor Deinem Papa – er hat diese Situation dank Ruhe, Besonnenheit und Fahrroutine gemeistert und auch die Mama hat sich selbst übertroffen – in dieser Situation zu singen ist sicher nicht leicht, aber auf jeden Fall ermutigend für alle Teilnehmer . Und das mit dem Bungee – Jumping – na ja – der bloße Gedanke, da dreht es uns schon den Magen um … bis demnächst

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